Studie „Strategische Foresight-Prozesse: Übersicht und Handlungsoptionen“
Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) hat beschlossen, das Thema Foresight in Zukunft weiter zu vertiefen und mittelfristig in die strategische Ausrichtung seiner Arbeiten einzubeziehen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, eine Übersicht über Strategic-Foresight-Prozesse in ausgewählten europäischen Institutionen und Ländern zu schaffen, die bestehenden Foresight-Aktivitäten in Österreich zu analysieren und Handlungsoptionen für die Weiterentwicklung von Foresight-Prozessen in Österreich zu erarbeiten. Dies soll dem RFTE als eine Entscheidungsgrundlage für seine weiteren Überlegungen dienen.
Foresight-Prozesse in europäischen Institutionen und Ländern
Die Analyse der Foresight-Prozesse hat gezeigt, dass in den unterschiedlichen Ländern sehr unterschiedliche Foresight-Aktivitäten existieren. In Grossbritannien wird Foresight vorwiegend zur Unterstützung politischer Strategieprozesse durchgeführt und häufig werden die Studien inhouse in öffentlichen Verwaltungen durchgeführt. In Deutschland und in der Europäischen Kommission liefern Foresight-Prozesse traditionell eher Grundlagen für die Forschungs- und Innovationspolitik und unter anderem die Ausarbeitung von Forschungsprogrammen.
Die Integration von Foresight-Erkenntnissen in die politischen Prozesse war früher seltener und wird seit einigen Jahren verstärkt. In der Regel sind Foresight-Prozesse deskriptiv in dem Sinne, dass sie ergebnisoffen versuchen, mögliche Zukünfte zu skizzieren. Infolge der zunehmenden Orientierung der öffentlichen Politik an Zielen wie beispielsweise Klima- oder Nachhaltigkeitszielen nehmen normative Fragen zu und wächst die Erwartung an Foresight-Prozesse, Wege zur Zielerreichung aufzuzeigen. Dies ist insbesondere in Wales der Fall, wo die öffentlichen Institutionen verpflichtet sind, die Bedürfnisse zukünftiger Generationen in ihre politischen Strategien einzubeziehen.